Bayern nach schwacher Pokal-Leistung: Das Wie macht sorgen
Der FC Bayern München hat sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu einem 2:1-Erfolg über Rödinghausen gewürgt. Im Nachgang blieb vor allem der Frust über die eigene schwache Leistung sowie die Thiago Verletzung.
Ein solcher Abend war es Dienstag, für den der DFB-Pokal ins Leben gerufen wurde. David gegen Goliath oder wie es gestern hieß: Bayern München gegen Rödinghausen, deutscher Rekordmeister gegen den Dorfverein. Für den einen die größtmögliche Sensation in der Vereinsgeschichte, für den anderen die größtmögliche Blamage. In den letzten Jahren schien der FCB von einer solchen Schmach befreit zu sein, gab man sich keine Blöße gegen Vereine aus den Niederungen des deutschen Fußballs. Schon in der diesjährigen ersten Runde des DFB-Pokals tat sich Bayern schwer und konnte gegen Drochtersen nur mit 1:0 gewinnen und in die nächste Runde einziehen. Nun sollte gegen Rödinghausen bewiesen werden, dass es sich im Sommer lediglich um einen Ausrutscher gehandelt haben soll. Zuerst schien der Plan auch aufzugehen. Sandro Wagner und Thomas Müller sorgten schon nach 13 Minuten für einen komfortablen 2:0-Vorsprung und keiner hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass es hier noch einmal spannend werden könnte. Wie so oft in der Saison haben die Münchener ihren Matchplan verloren und mit dem verschossenen Elfmeter von Renato Sanches gab es einen Bruch im Spiel der Bayern.
Das zu erwartende Schützenfest gab es nicht. Hingegen musste sich der haushohe Favorit im strömenden Regen gegen aufopfernde Halbprofis stemmen, die kurz nach dem Wiederanpfiff durch Linus Meyer wieder in Schlagdistanz kamen. In der Folge taten sich die Münchener schwer, kamen nicht mit dem hohen, aggressiven Pressing des Underdogs klar. Der Anschlusstreffer brachte den großen Favoriten zwar nicht zum Fall, aber immerhin drückte er gehörig auf die Stimmung des Rekordmeisters. „Wir haben den Gegner unnötig stark gemacht, wir haben ihn wieder ins Spiel kommen lassen“, resümierte Kapitän Manuel Neuer und ergänzte knirschend: „Das passt nicht zum FC Bayern München.“
Neben der eigenen schwachen Leistung gab es ein weiteres Ärgernis: Thiago, der in den letzten Wochen zu den besten Akteuren der Münchener zählte, musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Ein Ausfall wäre nicht gut“, fasste Manager Hasan Salihamidzic das Dilemma zusammen.