SV Werder: Kohfeldt muss nicht um seinen Job bangen
Man mag es gut oder schlecht finden, doch eins ist sicher: Trainerwechsel gehören zum Fußball. Sie sind ein beliebtes Instrument, um auf sportliche Rückschläge zu reagieren. Ein Blick auf das letzte Tabellendrittel der Bundesliga nach dem 19. Spieltag verdeutlicht dies: Mit Hertha BSC Berlin, dem 1. FC Köln, Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf haben vier der sechs Klubs den Trainer bereits getauscht. Lediglich der SC Paderborn und Werder Bremen halten noch an ihren Übungsleitern fest. Der Aufsteiger spielt in etwa da, wo er sich selbst vermutet hat. Echter Bedarf, Steffen Baumgart zu entlassen, besteht deshalb nicht. Obwohl es bereits viele Diskussionen darüber gab. Der SV Werder läuft hingegen deutlich den eigenen Ansprüchen hinterher. Sorgen muss sich Florian Kohfeldt dennoch nicht.
Baumann: Kohfeldt sitzt „felsenfest“ im Sattel
Manager Frank Baumann, der jeglichen Rückhalt bei den Fans verloren hat, versicherte seinem Übungsleiter bedingungslose Treue. In der „Bild“ erklärte er, dass Kohfeldt „felsenfest“ im Sattel sitze. Der 37-Jährige sei und bleibe der richtige Trainer für die Bremer. Der Verein werde gemeinsam mit dem derzeitigen Übungsleiter aus der aktuellen Situation herauskommen.
Kohfeldt will selbst ebenfalls weitermachen und denkt nicht an Rücktritt. Nach dem 0:3 gegen die TSG Hoffenheim erklärte er, dass es zwar nicht vergnügungssteuerpflichtig sei, aber „wir machen weiter.“ Werder werde die Klasse halten.
Die Bremer Selbsttäuschungen
In Bremen sind die Verantwortlichen überzeugt, dass nur die Verletztenmisere zu den Problemen in dieser Saison geführt hat. Dies ist allerdings reine Selbsttäuschung. Beispielsweise Aufsteiger Union Berlin hat ähnliche Probleme. Hier fehlen Spieler wie Grischa Prömel, Akaki Gogia oder Joshua Mees. Ähnlich wie in Bremen fallen also die wichtigsten Spieler für die Offensive aus. Die Mannschaft Urs Fischers schlägt sich dennoch deutlich besser als die Bremer. Augsburg, Hoffenheim, Düsseldorf oder auch der FC Schalke 04 haben ebenfalls ähnliche Verletzungsprobleme wie Werder. Die des FC Bayern München sind sogar noch schlimmer.
Hinzu kommt, dass in Bremen im Winter nichts besser geworden ist. Werder hat weiterhin die schwächste Defensive der Liga und konnte in den letzten sechs Partien nur zwei Treffer erzielen – einer war ein Eigentor und der andere das 1:5 gegen Mainz. Kohfeldt hat eigentlich keine Argumente mehr.