SV Werder: Der Kapitän geht von Bord
Werder Bremen und Zlatko Junuzovic bilden seit mehr als sechs Jahren eine sehr erfolgreiche Ehe. Doch damit ist nun Schluss. Wie die „Bild“ berichtet, wird der 30-Jährige seinen im Sommer auslaufenden Vertrag an der Weser nicht noch einmal verlängern. Dem Kapitän fehle es an Wertschätzung durch den Klub, heißt es. Konkret dürfte dies zwei Dinge bedeuten.
Junuzovic zuletzt nur auf der Bank
Eigentlich schien die Saison 2017/18 die Spielzeit des Zlatko Junuzovic zu werden. Der damalige Trainer Alexander Nouri machte ihn zum Kapitän des Teams und unterstrich damit, welch großen Stellenwert der Österreicher für Werder hatte. Unter Florian Kohfeldt hat sich die Situation für den 30-Jährigen jedoch dramatisch gewandelt: Gegen Borussia Mönchengladbach saß der 30-Jährige zum ersten Mal 90 Minuten auf der Bank, obwohl er zu 100 Prozent fit ist. Seit der Mittelfeldspieler bei Werder ist, hat er dieses Schicksal noch nie erfahren. Mangelnde Wertschätzung dürfte sich deshalb wesentlich auf den sportlichen Bereich beziehen.
Aber auch die finanzielle Wertschätzung dürfte gemeint sein. Werder hat Junuzovic zwar eine Vertragsverlängerung angeboten – allerdings zu einem deutlich reduzierten Grundgehalt. Zudem wäre das Arbeitspapier deutlich leistungsbezogener als früher. Junuzovic, der bislang 2,6 Millionen Euro netto bei Werder verdient, würde wohl 40 Prozent weniger erhalten. Auch das dürfte den Österreicher massiv stören.
Fehlentscheidung der Verantwortlichen im vergangenen Sommer
Jetzt sieht deshalb so aus, als hätten die Verantwortlichen der Bremer im vergangenen Sommer eine dramatische Fehlentscheidung getroffen. Damals stand Junuzovic vor einem Wechsel in die Türkei. Werder war das Ablöseangebot in Höhe von 5 Millionen Euro jedoch zu wenig. Sportchef Frank Baumann forderte 8 Millionen. Die Verhandlungen platzten. In wenigen Monaten geht Junuzovic offenbar umsonst, was den noch immer klammen Norddeutschen eigentlich nicht recht sein dürfte.